Im Netz des Wissens
Stoy verspricht neun Bilderbücher in einem: auf den 54 Kupfertafeln der Bilderakademie sind Bilder zu acht Wissensgebieten um biblische Geschichten herum arrangiert. Für Kinder unter zehn Jahren soll die Darstellung in der Mitte im Vordergrund stehen. Ältere Kinder können Verbindungen zwischen den verschiedenen Bildern erkennen. Entdeckungslust von Bilddetails wird zu Erkenntnislust an grösseren Zusammenhängen. So entsteht ein scheinbar zufällig geknüpftes Wissensnetz, in dessen Kern die biblische Geschichte steht. Die ab 1780 in neun Lieferungen veröffentlichten Kupfertafeln wurden 1784 mit Erklärungen und einer methodischen Anleitung zum Gebrauch in drei Bänden gedruckt.
Autor
Johann Sigmund Stoy (1745–1808) aus Nürnberg ging für ein Theologie-Studium nach Leipzig, war evangelischer Pfarrer in Henfenfeld bei Nürnberg und gründete 1782 in Nürnberg eine Erziehungsanstalt, als deren Direktor er auch Pädagogik unterrichtete. Er verfasste verschiedene pädagogische Schriften religiös-moralischen Inhalts, konzipierte und vertrieb aber auch im eigenen Verlag didaktische Spiele, Bildersammlungen, kleine Kabinette und Baukästen.
Künstler
Gezeichnet wurden die Tafeln von verschiedenen Künstlern.
Exp. 1, das Frontispiz, wurde von dem Schweizer Maler, Radierer und Entomologen Johann Rudolf Schellenberg (1740–1806) nach einer Vorlage von Daniel Chodowiecki (1726–1801) gestochen.
Exp. 2, Tafel XIV, wurde von Gottfried Chodowiecki (1728–1781) gezeichnet und von dem Berliner Kupferstecher Johann Friedrich Schleuen (1739–1784) ausgeführt.
Bibliographische Angaben
Johann Sigmund Stoy: Bilder-Akademie für die Jugend. Abbildung und Beschreibung der vornehmsten Gegenstände der iugendlichen Aufmerksamkeit – aus der biblischen und Profangeschichte, aus dem gemeinen Leben, dem Naturreiche und den Berufsgeschäften, aus der heidnischen Götter- und Alterthums-Lehre, aus den besten Sammlungen guter Fabeln und moralischer Erzählungen – nebst einem Auszuge aus Herrn Basedows Elementarwerke. Jn vier und fünfzig Kupfertafeln und zweyen Bänden Erklärung herausgegeben von J. S. Stoy. Nürnberg: [bei dem Verfasser] 1784. (Audio: Bd. 1, S. 229–230; Exp. 1: Bd. 3, Tafel II; Exp. 2: Bd. 3, Tafel XIV.)
Aus der Sammlung von
Bayerische Staatsbibliothek München, Signatur: 4 Paed.pr. 320 a-1 (Bd. 1), 4 Paed.pr. 320 a-3 (Bd. 3)